Am Dienstag, den 5. September 2017, besuchten Abgeordnete der AfD-Kreistagsfraktion auf Einladung der Kreishandwerkerschaft die „Aktionswoche Handwerk“ rund um das Berufsbildungszentrum in Marburg. Die Aktionswoche ist eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler in unserem Landkreis, sich über regionale Handwerksunternehmen und Ausbildungsbetriebe zu informieren.
Die anwesenden AfD-Vertreter informierten sich über die verschiedenen vorgestellten Berufe und evaluierten Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen des Handwerks in der heutigen Zeit. So wurde u. a. über Herausforderungen für das Handwerk durch die Digitalisierung und die Konkurrenzfähigkeit der regionalen Landwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung diskutiert. Aus den Gesprächen ging u.a. auch hervor, dass zurzeit ein eklatanter Fachkräftemangel im Dachdeckerberuf bestehe und dringend Auszubildene gesucht würden. Ebenso wurde deutlich, dass die Meisterpflicht im Zuge der von der EU erzwungenen Handwerksreform in vielen Berufen abgeschafft worden ist. Dies habe dazu geführt, dass die Qualität der ausgeführten Arbeiten und der Ausbildung darunter leiden.
Der stv. Fraktionsvorsitzende Eric Markert sagte hierzu: „Aus den Gesprächen ist deutlich geworden, dass das Handwerk in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Die Politik muss auf vorhandene Probleme eingehen und den Fachkräftemangel aktiv bekämpfen. Wir brauchen daher ein Umdenken in der Bildungspolitik!
Der Akademisierungswahn ist nicht zielführend und gefährdet den Nachwuchs in den Ausbildungsberufen. Vielmehr muss das weltweit geschätzte Berufsausbildungssystem Deutschlands gestärkt werden. Die handwerklichen und sozialen Berufe müssen wieder mehr Wertschätzung in der Gesellschaft erfahren.“
„Eine alltagstaugliche Bildungspolitik ist unerlässlich für ein selbstbestimmtes späteres Leben und eine erfolgreiche Berufsausbildung. Die Vermittlung von Fachwissen und höchste Bildungsstandards gerade in den Fächern Deutsch und Mathematik muss zentrales Anliegen der Schule sein.“, fügte Fraktionsvorsitzender Karl-Herrmann Bolldorf hinzu.